Navigation

Update zum Dax – zwischenzeitlich schon minus 40%

Artikel vom  18.03.2020 15:02 Uhr von Stephanie Stöver-Cordes

Wie erwartet konnte beim Dax die Zone zwischen 9.400 und 9.900 nicht für Unterstützung sorgen und wurde noch in der letzten Woche unterschritten. Mit einem Tiefpunkt von ca. 8.250 Indexpunkten liegt das Minus im Vergleich zum Allzeithoch nun schon bei 40%.  Und das Ganze innerhalb von 5 Wochen. Doch in den letzten 2-3 Tagen konnte der Absturz zumindest etwas abgebremst werden und der Index pendelte mehrheitlich zwischen 8.500 und 9.000 Indexpunkten. Dabei sind die Folgen der Pandemie erneut größer geworden. In Italien hat die Regierung eine Ausgangssperre verhängt und die EU-Außengrenzen wurden geschlossen bzw. werden stark kontrolliert. Ähnlich sieht es an den Innengrenzen aus, wie in Deutschland, Österreich aber auch in Polen erkennbar ist. Schulen und Kindergärten sind größtenteils geschlossen und die Landesregierungen raten dazu, soziale Kontakte soweit es geht zu vermeiden. In der Gastronomie gibt es immer weitere Einschränkungen bezüglich der Öffnungszeiten. Darüber hinaus wurde gestern bekannt, dass VW, Daimler und Opel einige Werke schließen. Heute war von BMW ähnliches zu hören. Neben dem Schutz der eigenen Belegschaft sind auch Probleme bei den Zulieferern die genannten Gründe. Auch bei den Notenbanken gibt es weitere Maßnahmen. Während die EZB ein Anleihen-Kaufprogramm auferlegt hat, hat die FED in ihrer Panik auf einer Sondersitzung am Sonntag (15.03.2020) noch einmal den Leitzins gesenkt. Der Rückgang um einen ganzen Prozentpunkt bedeutet ein Zinsniveau von 0,00-0,25%. Die planmäßige FED-Sitzung findet allerdings erst heute Abend statt. Ebenfalls wendet sich Kanzlerin Angela Merkel heute um 20.15 Uhr in einer TV-Ansprache an die Nation. Es bleibt abzuwarten, was dort bekanntgegeben wird.

 

Chart Dax-Index CFD seit 1996

 

Die weitere Bewegung wird natürlich unter anderem von der Ansprache heute Abend abhängen bzw. wie diese von der Bevölkerung aufgenommen wird. Charttechnisch hat sich eigentlich wenig verändert. Wie in der letzten Analyse ist ein Rückgang bis an die Horizontale, die sich aus den Hochpunkten von 2000 und 2007 ergibt, nach wie vor wahrscheinlich. Diese verläuft bei ca. 8.150 Indexpunkten und wurde somit schon einmal fast erreicht. Auch Abgaben bis an die grüne Aufwärtslinie, die knapp darunter verläuft, sind weiterhin denkbar. Bei den extremen Verlusten der letzten Wochen ist es nicht einmal mehr ausgeschlossen, dass die grüne Aufwärtslinie sogar noch nach unten durchschritten wird. Dann läge die nächste horizontale Unterstützung erst bei gut 6.200 Indexpunkten. Sollten weitere Unternehmen schließen und die Wirtschaft weiter heruntergefahren werden, ist dies nicht auszuschließen.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie gut die Maßnahmen der Regierungen nun angenommen werden bzw. wie gut diese greifen. Das wird man aufgrund der langen Inkubationszeit jedoch erst in mehr als einer Woche bewerten können. Kann die exponentielle Ausbreitung des Virus verlangsamt werden, könnten erneute starke Rückgänge beim Dax ausbleiben. Steigen die Infektionen weiter an, wird die Unsicherheit an den Märkten noch anhalten. Einige Marktteilnehmer stehen weiterhin vor der Entscheidung, wann der richtige Zeitpunkt zum Einstieg in Aktien ist. Den perfekten gibt es wahrscheinlich nicht. Die Käufe auf mehrere Termine zu verteilen, ist wahrscheinlich ratsam. Nach einem Rückgang um 40% ist über den Kauf von Teilmengen nachzudenken, doch auf zwischenzeitlich weiter fallende Kurse sollte man ebenfalls vorbereitet sein. Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Hier auch als PDF erhältlich!

 

Vorab zu lesen:

DAX verzeichnet größten Absturz binnen eines Monats seit 25 Jahren

 

 

Die enthaltenen Angaben dienen ausschließlich der Information und stellen weder eine Aufforderung oder Empfehlung zum Kauf und/ oder Verkauf bestimmter Finanzinstrumente oder –produkte dar. Es erfolgt weder eine Anlageberatung, noch handelt es sich um einen Vertrieb, ein öffentliches Angebot oder eine Werbung. Es handelt sich um allgemeine Marktberichte und auch um keine Finanzanalyse.

 

© Kaack Terminhandel GmbH

 

Zurück