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Börsentelegramm vom 02. August 2021 - Weizen: Erntefortschritt Frankreich 47%

Artikel vom  02.08.2021 01:47 Uhr von Andre Schäfer
Top Agrar

Weizen – Erntefortschritt Frankreich 47%

Weizen konnte zuletzt wieder zulegen und handelte an der Matif bei 223,25 €/t sowie an der Cbot bei 7,04 US-$/bu (217,46 €/t). Während für die US-Kurse die Ertrags- und Bonitätsentwicklungen des Sommerweizens in den nördlichen Bundesstaaten im Fokus stehen, schaut man aus europäischer oder deutscher Sicht auch nach Frankreich. Die Ernte ist nun mit 47% knapp zur Hälfte abgeschlossen, im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt jedoch schon 87%. Global stützen auch noch die Meldungen, dass das russische Agrarministerium die dortige Ernteerwartung um 3 Mio. t auf 78,5 Mio. t zurückgenommen hat und der IGC die globale Produktion eine Mio. t geringer prognostiziert.

 

Mais – Turbulenzen beim Frontmonat

Mais handelte in den letzten Tagen an der Cbot seitwärts gerichtet bei 5,42 US-$/bu (179,28 €/t), an der Matif wurden hingegen Aufschläge auf 284,00 €/t verzeichnet. Beim Frontmonat fielen diese mit einem Anstieg von über 16 €/t alleine am Freitag sogar recht ordentlich aus. Der Grund dafür ist, dass der August-Kontrakt stark auf seinen letzten Handelstag am Donnerstag zusteuert. Wir wissen aus jüngster Erfahrung, dass sich kurz vor Verlassen des Parketts noch Turbulenzen ergeben können. Für die folgenden Laufzeiten dürfte in den kommenden Tagen wieder das warme und trockene US-Wetter im Fokus stehen.

 

Ölsaaten – Wetter nicht im Fokus

Sowohl der Raps an der Matif mit 521,50 €/t als auch die Sojabohnen an der Cbot mit 14,15 US-$/bu (437,16 €/t) mussten vor dem Wochenende ordentlich Federn lassen. Dabei ließen die Marktteilnehmer bei den Bohnen die warmen und trockenen Wetterbedingungen für den wichtigen Wachstumsmonat August etwas aus den Augen. Sie waren eher besorgt, dass sich China nach wie vor mit Importe von US-Ware zurückhält. Es wird befürchtet, dass das US-Agrarministerium in der kommenden Woche eine Veränderung bei den amerikanischen Exportprognosen vornimmt. Das würde belastend wirken.

 

Kartoffeln – frühe Sorten ziehen an

An der EEX waren die Futures vor dem Wochenende freundlicher und der April22-Kontrakt ging zuletzt bei 18,30 €/dt aus dem Handel. Die alte Ernte ist nun so gut wie abgeschlossen und in den Verarbeitungsfabriken stehen Ferien und nötige Reparaturen an. Da es bei den frühen Kartoffeln noch an Qualitäten und Quantitäten fehlt, steigen die Notierungen schon deutlich an. Die Belgapom notierte für Premiere zuletzt ein Plus von 5 €/dt auf 20 €/dt.

 

Milch – Nachfrageeinbruch nicht zu erwarten

Magermilchpulver hielt sich vor dem Wochenende stabil bei 2.460 €/t und Butter handelte seitwärts gerichtet bei 3.890 €/t. Auch am deutschen Kassamarkt liegen die Spannen in etwa auf Vorwochenniveau. Seit Freitag sind alle Bundesländer in den Sommerferien. Ob sich daraus Druck ergeben wird, bleibt abzuwarten. Nach mehr als einem Jahr Corona wird es sicherlich einige Urlaubsaktivitäten ins Ausland geben, mit der Ausbreitung der Deltavariante haben aber auch einige Deutsche auf ein Ziel in der Bundesrepublik umgebucht. Ein deutlicher Nachfrageeinbruch ist vorerst nicht zu erwarten.

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Umrechnungskurs: 1 € = 1,1891 USD   
1 US bushel corn = 25,4012 kg
1 US bushel wheat = 27,2155 kg          
1 US bushel soybean = 27, 2155 kg     
1 US cwt = 45,36 kg (Lebendgewicht, Anm.)     
1 acre = 0,4047 ha

 

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