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Börsentelegramm vom 29. Juli 2021 - Weizen: abermals schwache Bestandsbonitierung

Artikel vom  29.07.2021 01:43 Uhr von Andre Schäfer
Top Agrar

Weizen – abermals schwache Bestandsbonitierung

Die Weizenmärkte bewegten sich zur Wochenmitte wieder freundlicher und schlossen an der Matif bei 216,25 €/t sowie an der Cbot bei 6,89 US-$/bu (214,42 €/t). Das Hauptthema bleibt der US-Sommerweizen. Zu Wochenbeginn wurden die guten / exzellenten Bonitäten nochmals um 2 Prozentpunkte auf nur noch 9% gesenkt. Zwei Drittel der Pflanzen werden mit schlecht / sehr schlecht bewertet. Die Flächen leiden unter Trockenheit und zeigen laut Crop Tour mehrheitlich schwache Erträge, was für Impulse sorgte. Die russische Getreideernte ist laut SovEcon zu etwa 40% abgeschlossen.

 

Mais – vom Weizen gestützt

Ein starker Weizenmarkt hielt die Maiskurse zuletzt knapp im Plus und ließ die Kurse in Paris und Chicago bei 262 €/t und 5,49 US-$/bu (183,14 €/t) schließen. Die Wetterbedingungen waren in den US-Anbaugebieten in den letzten Tagen nicht vorteilhaft, was die Preise stabilisierte. Deutliche Impulse nach oben ergaben sich jedoch nicht. Es kommen Gerüchte auf, dass China an US-Mais interessiert ist. Im täglichen Meldesystem des USDA wurde dies bisher nicht bestätigt. Die amerikanische Ethanolproduktion entwickelt sich mit 1,014 Mio. barrel per day weiter rückläufig und liegt auf einem 10-Wochentief.

 

Ölsaaten – Raps folgt Palmöl

Die Sojabohnen hielten sich zuletzt an der Cbot stabil bei 14,32 US-$/bu (445,64 €/t), Raps an der Matif konnte sogar auf 535 €/t anziehen. Stabilisierend wirken neue Meldungen aus Argentinien. Zu Wochenbeginn wurde Wassernotstand durch geringe Pegelstände im Parana-Fluss gemeldet, der die Lieferung von Agrarrohstoffen beeinträchtigen könnte. Darüber hinaus prognostizierte die Buenos Aires Grain Exchange für die Saison 2020/21 eine Anbaufläche von 16,7 Mio. t. Das wäre der kleinste Wert seit 15 Jahren. Raps orientierte sich am sehr freundlichen Palmöltrend.

 

Kartoffeln – Wetteraussichten belasten

An der EEX Leipzig belasten zuletzt die Wetteraussichten das Geschehen am Futures Markt für Kartoffeln. Täglich neue Wettertiefs mit milden Temperaturen und einhergehenden guten Wachstumsbedingungen sorgen momentan für Abgabedruck. Der Erntetermin Nov 2021 bewegt sich mit 13,50 €/dt zwar noch unverändert, der Handel ist hier ab dünn. Der maßgebliche Saisontermine April 2022 verliert seit Wochenfrist rund 1 € und notiert jetzt 17,50 €/dt. Trockenere Wettermeldungen wären entlastend.

 

Milch – seitwärtsgerichtet

Die beiden Produkte Butter und Magermilchpulver orientieren sich an der EEX in den letzten Tagen seitwärtsgerichtet bei 3.944 €/t bzw. 2.491 €/t. Kurzfristig gibt es kaum neue Meldungen und nationale Spannen an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse e.V. blieben weitestgehend stabil. Entgegen der Marktmeinung, dass eine anhaltende chinesische Nachfrage auf dem Weltmarkt für Preisstabilität sorgen würde, gibt es die Befürchtung, dass ein ausbleibender Bedarf der Volksrepublik bei gleichzeitig anziehendem globalen Milchaufkommen für Druck sorgen könnte. Darüber hinaus könnten mögliche zukünftige Corona-Maßnahmen belasten.

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Umrechnungskurs: 1 € = 1,1807 USD   
1 US bushel corn = 25,4012 kg
1 US bushel wheat = 27,2155 kg          
1 US bushel soybean = 27, 2155 kg     
1 US cwt = 45,36 kg (Lebendgewicht, Anm.)     
1 acre = 0,4047 ha

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