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Börsentelegramm vom 31.10.2022 - Getreide-Abkommen gekündigt

Artikel vom  07.11.2022 10:36 Uhr von Michael Vosding
Top Agrar

Börsentelegramm vom 31. Oktober 2022

Weizen – Getreide-Abkommen gekündigt

Weizen pendelte an der Euronext vor dem Wochenende seitwärts bei 337,50 €/t und an der CBoT bei 8,29 US-Cent/bu (306,11 €/t). Am Wochenende, genauer am Samstag, haben sich die Marktbedingungen jedoch geändert. Russland hat das Getreide-Abkommen, welches Exporte aus dem Schwarzmeer ermöglicht, vorzeitig aufgekündigt. Normalerweise wurde die Vereinbarung bis zum 19. November getroffen und es liefen bereits Verhandlungen über eine Verlängerung. Die US-Börsen reagierten in der Nacht von Sonntag auf Montag mit spürbaren Aufschlägen.

Mais – Blick Richtung Schwarzmeer gerichtet

Mais schloss am Freitag an der CBoT bei 6,81 US-Cent/bu (269,42 €/t) und an der Euronext bei 333,25 €/t. Natürlich wird auch beim Mais nun der Blick wieder verschärfte in Richtung Russland und Ukraine gerichtet. Nach der Kündigung des Abkommens forderte der ukrainische Außenminister Kuleba, dass Russland seine Verpflichtungen einhalte. Ein Uno-Sprecher sagte, das Getreideabkommen dürfe nicht gefährdet werden. Dennoch führte die vorrübergehende Ungewissheit über die weitere Entwicklung im US-Nachthandel von Sonntag auf Montag zu steigenden Kursen.

Ölsaaten – keine Impulse vom Rohöl

Vor dem Wochenende schloss Soja an der CBoT behauptet bei 13,88 US-Cent/bu (512,51 €/t), Raps musste an der Euronext einen moderaten Rücksetzer auf 638,75 €/t hinnehmen. Fehlende Impulse aus dem Rohöl bzw. leichte Korrekturen vor dem Wochenende sorgten für etwas Belastung. Für die Ölsaaten werden die Auswirkungen der Kündigung des Getreide-Abkommens eine untergeordnete, jedoch eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen. Es bleibt abzuwarten, ob und wie schnell eine diplomatische Lösung gefunden werden kann.

Kartoffeln – Angebotsdruck

An der EEX in Leipzig gaben die Kartoffelkurse zuletzt wieder nach und schlossen mit 23,30 €/dt auf dem tiefsten Stand seit rund 3 Monaten. Der Hintergrund ist der Angebotsdruck am Kassamarkt. Die Landwirte bieten ihre Kartoffeln direkt zur Vermarktung an, damit sie diese nicht einlagern müssen. Das führt kurzfristig dazu, dass die Preise unter Druck geraten. In der zurückliegenden Woche blieb auch die Notierung von Belgapom nicht davon verschont und gab ein Minus von 2,50 €/dt auf 22,50 €/dt für Fontane und Challenger bekannt.

Milch – China weiter im Fokus

Magermilchpulver und Butter gaben vor dem Wochenende an der EEX weiter nach und schlossen am Freitag bei 3.225 €/t bzw. 6.237 €/t. Während sich die Milchanlieferungsmengen in Deutschland in den letzten Monaten der Vorjahreslinie angenähert haben, bleibt der Blick natürlich auch auf die Nachfrage Chinas gerichtet. Bei weiteren Lockdowns aufgrund von Corona-Infektionen könnte der Bedarf der Volksrepublik vorerst zurückhaltend bleiben.

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Umrechnungskurs: 1 € = 0,9951 USD   
1 US bushel corn = 25,4012 kg
1 US bushel wheat = 27,2155 kg          
1 US bushel soybean = 27, 2155 kg     
1 US cwt = 45,36 kg (Lebendgewicht, Anm.)     
1 acre = 0,4047 ha

 

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